18.01.18 13:36 6 Jahr(e)

Arbeit 2020 in NRW: Die Betriebslandkarte schon bei über 30 Betrieben im Einsatz


In nahezu allen industriellen oder industrienahen Wertschöpfungsprozessen wirken neue digitalisierte Vernetzungen (Industrie 4.0-Lösungen), Robotik und weitere neue Technologien auf Umfang, Art und Organisation von Arbeit.

Das landesweite, ESF-geförderte Gemeinschaftsprojekt von IG Metall NRW, IG BCE Nordhein, NGG NRW und DGB NRW "Arbeit 2020 in NRW" zielt darauf ab, Betriebsräte in die Lage zu versetzen, die technologisch induzierten Entwicklungen in ihren Betrieben zu erkennen und mitzugestalten, um nachteilige Wirkungen für die Beschäftigten zu verhindern oder abzufedern bzw. positive Wirkungen zur Geltung kommen zu lassen.

Der Bedarf an Unterstützung und Analyse der mit Digitalisierung und Vernetzung eingeleiteten Veränderungen in den Betrieben ist hoch. Das Projekt liefert Beispiele, wie der digitale Wandel als gemeinsame Aufgabe von Unternehmensleitungen und Interessenvertretung angegangen werden kann.

Zum Einsatz kommt dabei auch die von SUSTAIN CONSULT im Jahr 2015 entwickelte Betriebslandkarte. Sie diente zunächst dazu, die Unterschiedlichkeit der Auswirkungen eines technologischen Wandels (z.B. der durch die LED-Technologie angestoßene Transformationsprozess in der Leuchtenindustrie) in verschiedenen Unternehmensbereichen aufzuzeigen, zu verstehen und passende Gestaltungsansätze zu erarbeiten.

Mit der IG Metall NRW wurde das Instrument für die Bearbeitung des Themas „Industrie 4.0“ im Rahmen des durch Landesregierung in NRW geförderten und von IG Metall NRW, IG BCE Nordhein, NGG NRW und DGB NRW durchgeführten Projektes „Arbeit 2020 in NRW“ weiterentwickelt.

Die Betriebslandkarte rückt damit die durch Industrie 4.0 angestoßenen Veränderungsprozesse in den Fokus - ganzheitlich-soziotechnisch und nach Unternehmensbereichen differenziert. In Workshops analysieren Betriebsräte, Spezialisten und Führungskräfte aus den einzelnen Unternehmensbereiche gemeinsam die Frage, wie sich sowohl die Arbeit als auch die Organisation durch die digitalen Technologien verändern.

  • Technik-Perspektive: Welche digitalen Technologien werden heute eingesetzt? Welche Technologien kommen möglicherweise zukünftig?
  • Perspektive Beschäftigte & Arbeit: Wie verändert sich das Beschäftigungsvolumen durch die digitalen Technologien? Was verändert sich mit Blick auf die Qualifikationen und Kompetenzen der Beschäftigten?Wie verändern sich die Arbeitsbedingungen (Belastung, Arbeitszeit, etc.)?
  • Organisationsperspektive: Wie verändern sich durch die digitalen Technologien Prozesse und Abläufe eines Unternehmensbereiches bzw. bereichsübergreifend?

Auf Basis der Gespräche und Workshops werden dann zum einen die gewonnenen Erkenntnisse bildlich in Form der Betriebslandkarte komprimiert dargestellt. Zum anderen werden praktische Schritte ermittelt, um Industrie 4.0 und gute Arbeit 4.0 umzusetzen - für Unternehmen wie Beschäftigten.

Im Zuge des Projektes Arbeit 2020 ist die Erarbeitung einer Betriebslandkarte ein zentraler Schritt im Zuge einer längeren Prozessbegleitung durch die beteiligten Gewerkschaften sowie SUSTAIN CONSULT als Beratungseinrichtung. Dieser Prozess ist bislang in zwei Broschüren beschrieben worden:

Industrie 4.0 im Betrieb gestalten - Das Projekt „Arbeit 2020 in NRW“ (2017)

Arbeit 4.0 fair gestalten - Die Betriebslandkarte im Rahmen des Projektes „Arbeit 2020 in NRW“

Mehr über das Projekt: www.arbeit2020.de

Ansprechpartnerin:
Inger Korflür
korfluer@sustain-consult.de
T: +49 (0)231 - 981 285 16